Was Unternehmen von der Bergrettung lernen können – Teamarbeit unter Extrembedingungen
Ein echter Einsatz zeigt, wie Teamarbeit unter Druck funktioniert – und warum Teamcoaching so wertvoll ist.


„Jeder hat einen Plan – bis er den ersten Schlag ins Gesicht bekommt.“
Dieser Satz von Mike Tyson beschreibt auf radikale Weise eine Wahrheit, die sowohl in der Bergrettung als auch im Business-Alltag gilt: Pläne sind wichtig – aber sie müssen sich in der Realität bewähren. Und genau dort beginnt echte Teamarbeit.
Vor Kurzem war ich Teil eines lang andauernden Bergrettungseinsatzes. Eine Person war vermisst, die Wetterprognose war instabil. Wir starteten bei Dunkelheit – zu Fuß und mit dem Hubschrauber. Erst in den frühen Morgenstunden konnte die Person gesichtet werden. Alles lief darauf hinaus, dass der Hubschrauber die Bergung übernimmt – der Plan stand. Doch dann kam der sprichwörtliche „Schlag ins Gesicht“: Der Wind wurde zu stark. An eine Hubschrauberbergung war nicht mehr zu denken.
Ein Team funktioniert, wenn jeder seine Rolle kennt.
In diesem Moment war klar: Wir müssen zu Fuß über einen anspruchsvollen Felsgrat aufsteigen – mit schwerem Gepäck und unter Zeitdruck. Jeder im Team musste seine bergsteigerischen Fähigkeiten abrufen. Besonders wichtig war dabei, dass der Einsatzleiter genau wusste was zu tun ist und wer für welche Aufgabe geeignet war. Wer sich den schwierigen Aufstieg heute nicht zutraute, bekam eine andere wichtige Aufgabe – angepasst an die jeweiligen Fähigkeiten. Denn das ist Teamarbeit: Nicht jeder muss immer alles können – aber jeder muss seinen Platz kennen.
Oben am Grat wurde alles für eine Seilbergung vorbereitet. Dann kam die nächste entscheidende Phase: Wer übernimmt die eigentliche Bergung am Seil, versorgt die Person und bringt sie in die Trage? Der Einsatzleiter traf keine starre Zuweisung – er fragte ins Team: Wer will das übernehmen?
Es war klar: Jeder von uns war technisch in der Lage dazu. Aber bei solch anspruchsvollen Einsätzen spielen Tagesverfassung, innere Bereitschaft und Motivation eine entscheidende Rolle. Mehrere Kolleg:innen meldeten sich freiwillig – und genau das ermöglichte eine sichere, konzentrierte und erfolgreiche Bergung.
Erfolg entsteht durch Vertrauen, Selbstverantwortung und Klarheit.
Die Person wurde versorgt und in die Trage gebracht. Als der Wind nachließ, konnte der Hubschrauber die verunfallte Person ins Tal bringen – und uns kurz darauf zur nächsten Hütte fliegen. Nur wenige Minuten später entlud sich ein heftiges Gewitter. Ohne professionelles Handeln, Flexibilität und eine klare Teamstruktur hätten wir diesen Einsatz nicht erfolgreich abschließen können.
Was ich aus diesem Einsatz mitnehme – und was Unternehmen daraus lernen können:
5 zentrale Prinzipien erfolgreicher Teamarbeit – direkt aus der Bergrettung:
Klarheit über Rollen und Fähigkeiten
Jeder weiß, was er kann – und was nicht. Diese Ehrlichkeit stärkt das Team.Situationsangepasste Führung
Gute Führung bedeutet nicht sture Ansagen, sondern Orientierung geben, Optionen aufzeigen und Entscheidungen ermöglichen.Verantwortung darf übernommen werden
Menschen wachsen, wenn sie Verantwortung freiwillig übernehmen dürfen – nicht, wenn sie sie aufgezwungen bekommen.Kommunikation auf Augenhöhe
Auch unter Zeitdruck braucht es Raum für Diskussion, Rückmeldung und Ideen – das erhöht die Qualität der Entscheidungen.Gemeinsames Ziel, individuelle Wege
Nicht jeder tut das Gleiche – aber alle ziehen in dieselbe Richtung. Flexibilität ist entscheidend.
Was Unternehmen daraus mitnehmen können:
Auch wenn die Konsequenzen im Büro selten lebensbedrohlich sind: Druck, Unsicherheit, Zeitmangel und schnelle Entscheidungen prägen auch den Unternehmensalltag. Projekte geraten ins Stocken, Rollen sind unklar, die Kommunikation bricht ab – und plötzlich steht man vor dem Felsgrat. Genau dann zeigt sich: Funktioniert das Team – oder nicht?
Teamcoaching kann hier den entscheidenden Unterschied machen.
Es schafft einen sicheren Raum, in dem Rollen geklärt, Stärken sichtbar gemacht und echte Zusammenarbeit trainiert wird. Wie bei einem Bergrettungsteam geht es nicht darum, dass alle gleich sind – sondern dass jeder weiß, was er beiträgt. Teamcoaching fördert:
Klarheit über Rollen und Stärken
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die der anderen
Eine Feedbackkultur, die weiterbringt
Resilienz und Flexibilität in herausfordernden Situationen
Führung, die Potenziale aktiviert statt nur Aufgaben verteilt
Konfliktmanagement
Fazit: Gute Teams wachsen nicht durch Zufall, sondern durch bewusste Entwicklung.
Der Einsatz damals war fordernd. Doch genau solche Erfahrungen zeigen mir immer wieder: Wenn ein Team funktioniert, ist fast alles möglich.
In Unternehmen ist das nicht anders. Je komplexer die Anforderungen, desto wichtiger ist ein funktionierendes Team.
Deshalb mein Appell an alle Führungskräfte:
Unterschätzt nicht die Kraft eines starken Teams. Investiert in eure Zusammenarbeit, bevor der „Wind zu stark wird“.
Denn im Ernstfall zählt nicht, wie schön der Plan war – sondern ob ihr gemeinsam handeln könnt.
Möchtest du dein Team auf das nächste Level bringen?
Dann lass uns über ein maßgeschneidertes Teamcoaching sprechen.
© Rene Guhl
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